Anhand der SGB-II-Hilfequoten bei den unter 18-Jährigen zeige sich, dass in Offenbach etwa ein Viertel aller Kinder und Jugendlichen von Armut betroffen sind. Damit liegt diese Armutsquote deutlich über dem Bundesdurchschnitt. Dabei sei wichtig zu wissen, dass Kinderarmut stets ein abgeleitetes Phänomen sei, dessen Bekämpfung insbesondere an der Familie und ihrer Einkommenssituation ansetzen müsse. Über den Zugang zu guter Erwerbsarbeit hinaus gebe es eine Vielzahl von unterschiedlichen Maßnahmen im Bereich des Steuersystems, der Wohnungsversorgung und von familienbezogenen Transferleistungen, die die Einkommenssituation von Familien verbessern könnten. „Zugegeben ist der Einfluss auf diese Stellschrauben auf kommunaler Ebene begrenzt. Gleichwohl zielt unser Antrag vor allem auf die zusätzlichen Möglichkeiten in unserer Stadt, um die Benachteiligung von Kindern und Jugendlichen durch ein niedriges Familieneinkommen, mit den Zugang zu Bildungs- und Freizeitangeboten, abzumildern“, erklären die Fraktionsvorsitzenden von SPD, Grünen und FDP.
Mit der Erarbeitung des Aktionsplans sollen die unterschiedlichen ökonomischen und kulturellen Aspekte der in Armut lebenden Kinder und Jugendliche in Offenbach genauer erfasst werden. Besonders wichtig sei die Frage, wie bereits bestehende Angebote angenommen und wie die Vielzahl an Hilfen weiterentwickelt werden können, damit diese die Kinder und Jugendlichen möglichst effektiv erreichen. Von Armut betroffene Kinder hätten oft mit mehreren unterschiedlichen Problemlagen zu kämpfen und viele betroffene Familien benötigten Hilfestellungen bei der Beantragung passender Hilfen. An vielen Stellen wie Kitas, Schulen, Ämtern oder der allgemeinen Jugendarbeit bräuchte es deshalb eine bestmögliche Vernetzung, um die Hilfen proaktiv vermitteln zu können. Zudem sollte auch Sensibilität dafür vorhanden sein, dass Armut und die Annahme von Hilfen für die Betroffenen mit Scham behaftet sein können, erklären die Vertreter der Ampel-Koalition.
„Da die Hilfen ineinandergreifen müssen, ist für uns von großer Bedeutung, die Institutionen, Träger:innen und Verbände, die sich der Bekämpfung von Kinderarmut widmen sowie betroffene Bürger:innen frühzeitig in den Erarbeitungsprozess des Aktionsplans einzubinden. So wollen wir die unterschiedlichen Akteur:innen in unserer Stadt noch stärker zusammenführen, Angebote bündeln und die geeignetsten Maßnahmen für die anschließende Umsetzung des Aktionsplans ausmachen. Damit wollen wir unseren kommunalen Beitrag zur Bekämpfung der Kinderarmut leisten“, so die Fraktionsvorsitzenden abschließend.
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