Ihre Kindheit wurde stark beeinflusst durch den zweiten Weltkrieg. Durch die konservative Politik der 50er Jahre mit ihrer Frauenfeindlichkeit fühlte sie sich eingeengt. In den 60er Jahren hat Ulla Peppler wegen des Mangels an Kinderbetreuungsplätzen gemeinsam mit anderen Aktiven den „Verein für Vorschulerziehung“ gegründet und die Kinderbetreuung selbst organisiert. Diese Erfahrung hat ihr gezeigt, dass nur durch politisches Engagement Veränderungen erreicht werden können. Das und die Friedenspolitik Willy Brandts überzeugten sie 1971 in die SPD einzutreten. Ulla Peppler hat sehr schnell erkannt, dass politische Mitsprache und Gestaltung für Frauen nur innerhalb der Arbeitsgemeinschaft sozialdemokratischer Frauen (AsF) erfolgreich war und engagierte sich im Vorstand der 1972 gegründeten AsF und hat bis zuletzt bei den SPD-Frauen im SPD-Bezirk Hessen-Süd aktiv mitgearbeitet. Von 2001 bis 2021 war Ulla Peppler Stadtverordnete, davon 10 Jahre lang stellvertretende Stadtverordnetenvorsteherin. Sie hat zweimal als Alterspräsidentin die Parlamentssitzung eröffnet und wurde 2022 zur Stadtältesten ernannt. Ulla Peppler war eine Kämpferin mit einem starken Durchsetzungswillen, streitbar im besten Sinne. Bis zuletzt hat sie am politischen Geschehen ihrer Heimatstadt teilgenommen - soweit ihre Erkrankung es zuließ. Eins ihrer Ziele hat sie leider nicht erreicht: Ulla Peppler wollte gerne 100 Jahre alt werden – wir hätten es ihr von Herzen gegönnt. Wir werden Ulla Peppler als engagierte und kämpferische Genossin in guter Erinnerung behalten.