„Parkplätze im öffentlichen Raum sind immer ein heikles Thema. Daher sollte man hier bei Veränderungen mit Augenmaß vorgehen und sich nicht von Ideologie leiten lassen“, erklärt der SPD-Stadtverordnete Holger Hinkel. Ansonsten stoße man immer einer der Nutzergruppen der Parkmöglichkeiten gehörig vor den Kopf. „Genau dieses Augenmaß lassen die städtischen Verkehrsplaner bei der geplanten kräftigen Ausweitung der Bewohnerparkbezirke aber leider vermissen“, bemängelt der Sozialdemokrat: „Sie schießen über das Ziel hinaus.“
Hinkel zielt mit seiner Kritik besonders auf die Einführung des Bewohnerparkens im Umfeld des Ketteler-Krankenhauses sowie an der S-Bahn-Station Offenbach Ost. Viele Angestellte des Krankenhauses seien für den Weg zur Arbeit einfach auf ihr Auto angewiesen und benötigten daher einen Parkplatz. Denn: „Nicht jeder kann von der Haustür bis zum Arbeitsplatz bequem mit den öffentlichen Verkehrsmitteln fahren. Oftmals ist die Fahrt mit dem Auto weitaus kürzer und einfacher als mit Bus und Bahn. Das gilt besonders für Beschäftigte im Schichtdienst.“ Zudem komme der städtische Vorstoß hier zur Unzeit. Denn gerade erst hätten Klinikleitung und Mitarbeitervertretung des Ketteler-Krankenhauses der Stadt vorgeschlagen, auf einer städtischen Fläche auf dem Buchhügel einen Mitarbeiterparkplatz einzurichten. Diese Idee sollte zunächst ernsthaft geprüft und kein Schnellschuss vorgenommen werden.
„Im Gebiet um die S-Bahn-Station Offenbach Ost würde die Ausweitung des Bewohnerparkens vor allem zu Lasten der Pendler gehen, die morgens in der Nähe parken wollen um von dort aus mit der S-Bahn in Richtung Frankfurt weiterzufahren. Wenn wir ihnen diese Möglichkeit zum Parken nehmen, wird das nicht zu weniger, sondern zu mehr Autoverkehr führen“, gibt Hinkel zu bedenken. Denn statt auf öffentliche Verkehrsmittel umzusteigen, wie es sich die städtischen Verkehrsplaner erträumen, würden diese Menschen dann erfahrungsgemäß einfach die ganze Strecke mit dem Auto durch die Stadt fahren. „Ein Bärendienst für Klima und Luftreinhaltung“, findet der Sozialdemokrat.
Die SPD-Fraktion werde aufgrund dessen in der kommenden Stadtverordnetenversammlung am 11. Februar beantragen, die Bewohnerparkbezirke nicht auf die Gebiete um das Ketteler-Krankenhaus und Offenbach Ost auszuweiten. „Hier ist mehr Fingerspitzengefühl für die Bedürfnisse der Menschen nötig. Wir hoffen daher auf Zustimmung zu unserem Antrag“, so Hinkel abschließend.
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