„Das Vorhaben zur Beendigung des Förderprogramms ‚Sprach-Kitas‘ setzt den Rotstift an der völlig falschen Stelle an“, kritisiert der SPD-Stadtverordnete Maurice Skowronek die im Juli bekannt gewordenen Pläne des Bundesfamilienministeriums zur Streichung des seit 2016 bestehenden Programms. Denn: Frühe Sprachförderung von Kindern mit Migrationshintergrund oder sozialer Benachteiligung sei eine zentrale Voraussetzung für Chancen- und Bildungsgerechtigkeit. „In Offenbach nehmen von den insgesamt 29 städtischen Kitas alleine 23 an dem Förderprogramm teil, in dessen Rahmen derzeit Stellen für Fachkräfte finanziert werden, um die sprachliche Entwicklung von Kindern zu unterstützen“, berichtet der Sozialdemokrat.
Diese Förderung sei in Offenbach auch absolut notwendig, da circa 64% der Bevölkerung einen Migrationshintergrund hätten. Skowronek: „Viele Kinder sprechen im Elternhaus wenig bis gar kein Deutsch. Wenn der Spracherwerb aber erst mit der Einschulung einsetzt, ist es eigentlich schon zu spät, denn die ersten Schuljahre stellen in der Regel die Weichen für erfolgreiche Bildungskarrieren. Mangelnde deutsche Sprachkenntnisse werden für die Kinder zu einem Ballast, den sie häufig durch ihre gesamte Schullaufbahn schleppen müssen.“
„Wir fordern daher die Fortführung des erfolgreichen Programms“, macht der Sozialdemokrat entschieden deutlich. Dass Bundesfamilienministerium habe zwar angekündigt, Sprachförderung in ein neues Gute-Kita-Gesetz aufzunehmen und hierfür zusätzliche finanzielle Mittel in Höhe von zwei Milliarden Euro bereitzustellen. Aber: Dies gelte jeweils nur für die Jahre 2023 und 2024. „Zudem ist fraglich, ob diese Mittel ausreichen, um die Sprachförderung in Umfang und Qualität gleichwertig fortzusetzen, da alleine in Hessen in diesem Jahr insgesamt 248 Millionen Euro in das Förderprogramm fließen“, merkt Skowronek an.
Man sehe hier jetzt vor allem die Hessische Landesregierung in der Pflicht. Sie müsse die Fortführung der Sprachförderung in den KITAS sicherstellen, sei es durch Druck auf den Bund oder durch die Bereitstellung eigener finanzieller Mittel. „Eine Fortführung des Programms in gleichem Umfang und Qualität ist das Mindeste. Eigentlich müsste das Programm weiter ausgebaut werden“, so der Sozialdemokrat abschließend.
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