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SPD-Fraktion trauert um Annerose Bovet

29.08.22
Die Offenbacher SPD-Fraktion trauert um eine engagierte Sozialdemokratin. Annerose Bovet verstarb am Freitag, den 05. August 2022 im Alter von 94 Jahren. „Die Nachricht von Anneroses Tod haben wir mit großer Traurigkeit aufgenommen“, zeigt sich die Fraktionsvorsitzende Helena Wolf betroffen. Bovet war insgesamt 25 Jahre Stadtverordnete und Magistratsmitglied und habe sich in dieser Zeit mit Leidenschaft und Durchsetzungsfähigkeit besonders für Frauen- und Arbeitnehmerrechte stark gemacht. „Es ist nicht einfach, Annerose angemessen zu würdigen. Denn sie war vielfältig interessiert und engagiert, so dass sie tiefe Spuren in der Offenbacher SPD und in ihrer Heimatstadt hinterlassen hat“, hebt die Fraktionsvorsitzende hervor.

Bovet wuchs in einem freiheitlich gesinnten Elternhaus in der brandenburgischen Lausitz auf. Der stalinistischen DDR kehrte sie 1955 den Rücken und fand in Offenbach eine neue Heimat. Hier lernte sie ihren späteren Mann Rudi Bovet kennen, über den sie in Kontakt mit der SPD und den Gewerkschaften kam. „Die Älteren von uns erinnern sich immer noch an Annerose und Rudi als ein unzertrennliches persönliches und politisches Paar. Annerose begleitete ihren Rudi häufig auf Parteiveranstaltungen und meldete sich in Diskussionen gerne zu Wort. Sie durfte aber nie mit abstimmen, da sie kein Mitglied war“, berichtet die Sozialdemokratin. Im Jahr 1979 trat sie schließlich der SPD bei und wurde bereits 1981 in die Offenbacher Stadtverordnetenversammlung gewählt, in welcher sie bis 1989 verblieb. Von 1989 bis 2006 war sie ehrenamtliches Magistratsmitglied.

„Gleichberechtigung war Annerose eine absolute Herzensangelegenheit“, betont Wolf. Als Vorsitzende der Gleichstellungskommission trieb sie unter anderem die Einstellung einer kommunalen Frauenbeauftragten voran und machte sich für die Gründung eines Frauenhauses in Offenbach stark. Wolf: „Ein Frauenhaus erscheint uns heutzutage selbstverständlich. Es brauchte aber engagierte und durchsetzungsstarke Frauen wie Annerose, die diese Institution gegen Widerstände erfolgreich erkämpften“.

Als Jugendliche erlebte Annerose Bovet den Zweiten Weltkrieges noch unmittelbar. „Aufgrund dieser Erfahrung war Völkerverständigung für Annerose ein weiteres Anliegen“, berichtet die Sozialdemokratin. Denn: Die Städtepartnerschaften - die sie unermüdlich vorantrieb und für die sie warb – seien für sie das ideale Mittel gewesen, um auf kommunaler Ebene internationale Kontakte zu knüpfen, damit sich die Schrecken des Krieges nicht wiederholten.

Auch in Ihrem Berufsleben habe sie sich stets für andere engagiert. Als Betriebsratsvorsitzende von Peek und Cloppenburg in Offenbach und später im Gesamtbetriebsrat des Konzerns erstritt sie bessere Arbeitsbedingungen für ihre Kolleginnen und Kollegen. Dabei seien ihr neben hoher Sachkenntnis auch ihre emotionale Intelligenz und ihr Humor zugutegekommen. “Ihr reichhaltiges Engagement wurde im Jahr 2007 zurecht mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande ausgezeichnet“, unterstreicht die Fraktionsvorsitzende.

„Annerose hinterlässt in der Offenbacher SPD eine große Lücke. Nicht nur als beliebtes Mitglied, als über Parteigrenzen hinweg geschätzte Verfechterin sozialdemokratischer Ideen und Ideale, sondern vor allem als gute Seele unserer Partei. Wir werden ihr ein ehrendes Andenken bewahren“.

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