SPD-Fraktion zu den Erkenntnissen des Sozialberichts 2021/2022
08.09.23
Die SPD-Fraktion Offenbach äußert sich zum aktuellen Sozialbericht der Stadt für 2021/2022. Der Bericht reflektiert positive Entwicklungen in Arbeitslosigkeit und sozialer Sicherung, trotz globaler Herausforderungen wie der Corona-Pandemie und dem Krieg in der Ukraine. Die SPD-Fraktion begrüßt diese Fortschritte, betont aber, dass bestehende soziale Herausforderungen weiterhin Beachtung finden müssen.
Der Bericht präsentiert kontrastreiche Entwicklungen: Ein Rückgang bei den Leistungsberechtigten im Bereich des Bürgergeldes (SGB II) steht einem Anstieg im Bereich der Sozialhilfeempfänger (SGB XII) gegenüber.
"Es ist ermutigend, eine Abnahme bei den Bürgergeldberechtigten zu sehen. Dies zeigt, dass unsere sozialpolitischen Maßnahmen erste positive Ergebnisse zeigen", so Hibba Kauser, Vorsitzende des SPD-Arbeitskreises Soziales und Integration. "Dennoch müssen wir uns immer wieder vor Augen führen, dass noch ein langer Weg vor uns liegt und kontinuierliche Anstrengungen notwendig sind, um die Situation weiter zu verbessern."
Im Zeitraum von Dezember 2020 bis Dezember 2022 verzeichnete Offenbach verschiedene Veränderungen in seinen Sozialstatistiken. Die Anzahl der Personen, die nach SGB II leistungsberechtigt waren, reduzierte sich von 15.310 auf 14.085. Im Gegensatz dazu stieg die Zahl der Leistungsberechtigten im Bereich SGB XII von 3.823 auf 4.009. Parallel dazu erlebte die Stadt ein Bevölkerungswachstum von 2,3%, wodurch sich die Gesamtbevölkerung Ende 2022 auf 143.678 Menschen erhöhte. Positiv hervorzuheben ist auch der Rückgang der Arbeitslosenquote: Sie fiel von 10,3% im Dezember 2020 auf 8,3% Ende 2022.
Dr. Christian Grünewald, Stadtverordneter und Vorsitzender des Ausschusses Soziales und Integration, betont: „Die jüngsten Zahlen und Daten des Sozialberichts zeigen, wie widerstandsfähig Offenbach inmitten mehrerer Krisen geblieben ist. Es ist ermutigend, dass weniger Menschen Bürgergeld-Leistungen oder Sozialhilfe brauchen. Das zeigt, dass weniger Menschen auf Unterstützung vom Staat angewiesen sind. Das ist ein deutliches Zeichen dafür, dass unsere Bemühungen, die soziale Sicherheit und Integration zu fördern, greifen und positive Resultate zeigen. Ebenso positiv ist das bemerkenswerte Wachstum der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung in Offenbach, das doppelt so hoch war wie der Durchschnitt in Hessen. Dies verdeutlicht, dass unser Arbeitsmarkt trotz aller Herausforderungen robust und dynamisch bleibt. Unsere Stadt entwickelt sich in vielen Bereichen positiv, und das sollten wir weiterhin unterstützen und stärken."
"Besondere Aufmerksamkeit sollte der Jugend in Offenbach gelten. Zwar ist positiv hervorzuheben, dass sich die Zahlen in den letzten Jahren verbessert haben. Noch vor wenigen Jahren war fast jedes dritte Kind in Offenbach von Armut bedroht. Nun ist es jedes fünfte Kind. Das sind 20,4 Prozent der Kinder unter 18 Jahren, die im Dezember 2022 Bürgergeld-Leistungen bezogen, immer noch eine viel zu hohe Zahl. Kein Kind soll in Armut aufwachsen, das muss unser Ziel sein. Ein Wert, der uns nicht nur mahnt, sondern auch deutlich macht, wie dringend Maßnahmen wie ein kommunaler Aktionsplan gegen Kinderarmut sind", fügt Hibba Kauser hinzu.
Abschließend merkt Dr. Grünewald an: "Die Auswirkungen der Pandemie dürfen nicht übersehen werden, besonders im Bereich Bildung und Teilhabe. Es bleibt viel zu tun, um allen Bürgern gleiche Chancen und Lebensqualität zu garantieren. Wir als SPD-Fraktion bleiben dran.“