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Pressemitteilung

SPD-Fraktionsvorsitzende im Gespräch mit der Kreishandwerkerschaft

01.08.23
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Beim traditionellen Austausch mit Vertretern der Offenbacher Kreishandwerkerschaft verschafft sich die SPD-Fraktionsvorsitzende Helena Wolf einen Überblick über die vielfältigen Chancen und Herausforderungen der Handwerksbranche.

Trotz der Pandemie und anschließender Inflationskrise sei die Situation beim Handwerk nicht
schlecht, befindet Dennis Kern, Vorsitzender der Kreishandwerkerschaft. Zwar seien
einzelne Sektoren, wie zum Beispiel das Backwesen, durch die Energiekrise stark betroffen
gewesen, doch habe es in anderen Bereichen keinen Einbruch gegeben. Im Gegenteil
hätten die Baubranche und Wärmetechnik mit Lieferengpässen und daraus resultierenden
langen Wartezeiten zu kämpfen. „Die Debatte um das Heizungsgesetz hat unsere Kunden
versichert“, so Kern. In manchen Fällen würden hastig Wärmepumpen bestellt werden, ohne
die Gebäude energetisch auf den neuesten Stand zu bringen. Dies wirke sich wiederum
negativ auf die Energieeffizienz aus. „Solange der Strom für die Wärmepumpen überwiegend
aus fossilen Quellen stammt, wird die Wärmewende nicht gelingen“, fügt der Heizungsbauer
hinzu.
In dem Gespräch wird auch die zunehmende Verdrängung des Handwerks aus Innenstädten
ein Thema. Teilweise würden Aufträge von Kunden in Stadtkernen abgelehnt, da die Anfahrt
und das Parken aufgrund wegfallender Fahrstreifen und Parkplätze mittlerweile mit zu
großen Aufwänden verbunden seien, berichtet Kern aus eigener Erfahrung. Das Handwerk
dürfe bei der Verkehrswende nicht außer Acht gelassen werden. Mit Lastenfahrrädern allein
würden viele Handwerksbetriebe ihre Gerätschaften nicht zum Kunden transportieren
können.
Trotz der guten Auftragslage und hohen Gehälter suche die Handwerksbranche weiterhin
händeringend nach motivierten Auszubildenden, merkt Uwe Czupalla an. Der
Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft führt diesen Mangel auf die unzureichende
Berufsorientierung in den Schulen und die immer noch präsente Stigmatisierung von
Ausbildungsberufen zurück. „Unsere Betriebe benötigen heutzutage gut qualifizierte Azubis,
dennoch wählen viele trotz hoher Abbruchquoten das Studium.“ Die Kreishandwerkerschaft
versuche, mit Social-Media-Kampagnen das Interesse junger Menschen an
Handwerksberufen zu steigern. Vielen sei nicht bewusst, dass das Handwerk auch in Zeiten,
in denen die künstliche Intelligenz immer mehr Aufgaben in der Arbeitswelt übernehme, eine
Zukunft habe.

Auch die Zuwanderung als Mittel gegen den Fachkräftemangel kommt zur Sprache. „Das Handwerk kann einen wichtigen Beitrag bei der Integration ausländischer Neubürger leisten“, findet Sandra Winter. Die stellvertretende Handwerksmeisterin hebt hervor, dass das Handwerk dies während der Geflüchtetenkrise im Jahr 2015 unter Beweis gestellt habe. Allerdings seien eine einfachere Bearbeitung von Zuwanderungsanträgen und Sprachunterricht nötig, um bürokratische Engpässe bei der Integration von Neuankömmlingen zu beheben.

Die Handwerksvertreter loben unterdessen die verbesserte Kommunikation mit der Stadtpolitik. Regelmäßige Treffen mit Entscheidungsträgern seien mittlerweile etabliert. „Diese Austausche sind wichtig, damit die Wünsche und Sorgen des Handwerks von der Politik gehört und berücksichtigt werden“, bestätigt Helena Wolf. Das Handwerk leiste nicht nur als Dienstleister für größere Industriebetriebe einen wichtigen Beitrag für die lokale Wirtschaft. Mit ihren zahlreichen Ausbildungsbetrieben helfe es auch vielen jungen Menschen, eine gute berufliche Perspektive zu finden. Die Attraktivität und das Ansehen des Handwerks zu steigern, sei eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, betont die Vorsitzende der Offenbacher SPD-Fraktion. Deshalb seien Angebote der Berufsorientierung in allen Schulen, auch Gymnasien, notwendig, um jungen Menschen die Handwerksberufe als Alternative zum Studium aufzuzeigen. Darüber hinaus sei es begrüßenswert, dass mit der neuen Fachkräftestrategie der Bundesregierung Hürden abgebaut wurden und durch den anstehenden Beschluss des Gebäudeenergiegesetzes nach der Sommerpause Klarheit geschaffen werde, so Wolf.

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