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SPD-Stadtverordnete testen ‚Maker Space‘ in der Stadtbibliothek

08.07.22
Bibliotheken sollten heutzutage viel mehr sein als nur Orte zum Ausleihen und Lesen von Büchern. Die Offenbacher SPD-Fraktion überzeugte sich bei ihrem Besuch in der vergangenen Woche davon, dass dies zweifellos auch auf die Stadtbibliothek zutrifft. Leiterin Nicole Köster führte die Sozialdemokraten durch die Erwachsenen- und Kinderbibliothek, den Bücherbus und zeigte den sogenannten ‚Maker Space‘ mit 3D-Drucker und digitaler Stickmaschine.„Das historische Gebäude mit dem Bücherturm gibt der Offenbacher Stadtbibliothek natürlich ihren ganz besonderen Charme“, berichtet die SPD-Stadtverordnete Ida Todisco, die selber regelmäßig zum Ausleihen von Büchern und DVDs vorbeikommt. Diese Stärke der Stadtbibliothek ist allerdings auch eine ihrer Schwächen. Denn: Eine moderne Bibliothek stelle bestimmte technische und räumliche Anforderungen, die man im jetzigen Gebäude leider nur begrenzt abbilden könne. „Wir haben im Bücherturm beispielsweise nur vier Steckdosen pro Stockwerk“, informierte die Bibliotheksleiterin Nicole Köster die Sozialdemokraten. Somit seien etwa die gleichzeitige Nutzung von Notebooks zum Erarbeiten von Referaten oder Schreiben von Facharbeiten nur für eine sehr begrenzte Zahl von Nutzer:innen möglich.

Die Stadtbibliothek ermögliche allen Bürger:innen der Stadt und der Region Zugang zu Informationen, Bildung und Unterhaltung mit einem aktuellen, vielfältigen Medienbestand, bibliothekarischen Dienstleistungen und moderner Informationstechnik.
Sie sei ein öffentlicher integrierender Ort für alle, ungeachtet ihres Bildungsstandes, ihres Alters, ihrer Herkunft oder sozialen Situation. „Wir brauchen solche Orte in unserer Stadt. Transparent, offen zugänglich und international ausgerichtet“, so Todisco.

Doch trotz der technischen Einschränkungen, die das Gebäude mit sich bringe, mache die Stadtbibliothek auch zahlreiche Angebote im Bereich Digitalisierung. „Wir waren besonders vom sogenannten ‚Maker Space‘ und den Möglichkeiten, die er bietet, überrascht“, zeigt sich SPD-Stadtverordnete Lauren Schabacker beeindruckt. So könne man unter anderem einen 3D-Drucker nutzen, Musik digitalisieren oder mit einer digitalen Stickmaschine eigene Muster in Stoffe wie T-Shirts oder Handtücher nähen.

„Der ‚Maker Space‘ führte uns sehr eindeutig vor Augen, wie sehr Bibliotheken ihre Angebote an die Nutzer:innen erweitert haben. „Bibliotheken schaffen Wissen, indem sie Informationen und Menschen verbinden – sie sind Orte der Kommunikation, der Vernetzung und der Kreativität. Der amerikanische Soziologe Ray Oldenburg bezeichnet solche Orte als "Dritte Orte", da sie neben dem Zuhause ("Erster Ort") und dem "Arbeitsplatz" ("Zweiter Ort") niedrigschwellige und identitätsstiftende Treffpunkte für die Mitglieder einer lokalen Community sind. Also genau das Richtige für Offenbach,“ erläutert die Sozialdemokratin.

Daher sei es umso wichtiger, dass die Offenbacher Stadtbibliothek mit der sogenannten ‚Station Mitte‘ aus dem Zukunftskonzept Innenstadt eine Perspektive für einen Standort habe, der den technischen und räumlichen Anforderungen an eine moderne Bibliothek gerecht werde. „Die SPD-Fraktion unterstützt die Idee des Umzuges der Stadtbibliothek in die Mitte unserer Stadt“, unterstreicht die Sozialdemokratin. Momentan werde eine Machbarkeitsstudie durchgeführt, in deren Rahmen mögliche Standorte geprüft werden. „Wir sind gespannt auf das Ergebnis“, so Todisco abschließend.

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