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Stadtrat Georg Bätz

Georg Bätz wurde 1903 in eine Arbeiterfamilie hineingeboren. Sein  Vater war Vorsitzender der Nürnberg SPD. Als 20jähriger trat Bätz in die SPD ein. Das war 1923.Im gleichen Jahr wurde er Mitglied der Arbeiterwohlfahrt 1928 engagierte er sich im Reichsbanner. Zu Anfang der 30er Jahre erlebte er heftige Prügeleien mit der SA vor dem Rumpenheimer Volkshaus.1930 wählte die Bürgeler SPD den tatkräftigen Mann zum Vorsitzenden.

Als die SA 1933 die SPD-Büros in der Herrnstraße stürmte, gelang es ihm die Fahne der Bürgeler SPD, die sich im Landessekretariat befand, vor den Nazis zu retten. Im allgemeinen Tumult wickelte er sich die Fahne um den Leib und entkam unbehelligt. Diese Traditionsfahne war für die Offenbacher SPD von besonderer Bedeutung: Sie feierlich zu enthüllen war im Januar 1900 Wilhelm Liebknecht, der legendäre Mitbegründer der deutschen Sozialdemokratie und zeitweiliger  Abgeordneter im Reichstagswahlkreis Offenbach-Dieburg, nach Bürgel gekommen.

Im Jahr 1933 verlor der bekennende Sozialdemokrat seine Arbeit. Die Nazis nahmen ihn für einige Monate in "Schutzhaft". Dem gingen wiederholt Hausdurchsuchungen voraus. Danach stand er längere Zeit unter Beobachtung.  Erst 1936 konnte er bei Opel Arbeit finden.

Während der Nazizeit fand Georg Bätz immer neue Möglichkeiten, die alte Fahne vor den Nazis zu verstecken: in einem Ofenrohr, in einem Brunnenschacht, an der Rückseite seines Kleiderschranks, und als schließlich in den 40er Jahren die Fliegerangriffe zunahmen, in einem Köfferchen, das der Sohn mit in den Bunker nahm. So überstand die Fahne die Nazidiktatur. Sie war allerdings nach dem Krieg stark beschädigt und musste vollständig restauriert werden.

Nach Kriegsende engagierte Georg Bätz sich erneut für SPD und Arbeiter­ Wohlfahrt. Als Leiter der Bürgeler AWO veranstaltete er 1946 Weihnachtsfeiern in der Gaststätte "Stadt Hanau", bei der die Kinder Plätzchen und Bücher mit nach Hause nahmen. Im Sommer 1947 organisierte er Spaziergänge für Ferienkinder. In den Schulferien 1948 fuhren an die 50 Bürgeler Kinder zur

AWO-Stadtranderholung ins Hainbachtal. Nebenbei sang Bätz mit Begeisterung im Volkschor Bürgel.

Seit November 1945 arbeitete Bätz als Verwaltungsangestellter im Arbeitsamt. Mancher Offenbacher verdankte ihm Arbeit und Wohnung in der schwer zerstörten Stadt. Im  Bürgerausschuss setzte er sich hartnäckig dafür ein, dass Ausgebombte und Flüchtlingsfamilien schnell  wieder ein Dach über dem Kopf fanden.

1950 in die Stadtverordnetenversammlung  gewählt, waren Arbeiten und Wohnen seine Schwerpunkte. Mit besonderem Einsatz widmete er sich den Menschen in der Obdachlosensiedlung  Marioth. Mehr als 10 Jahre führte er den Vorsitz im SPD-Ortsverein Nordost (Waldheim und Lohwald).

1960 wählte ihn die SPD-Fraktion als ehrenamtlichen Stadtrat in den Magistrat. Bis zu seinem Ausscheiden 1968 arbeitete er in der Schulkommission und der Sportkommission mit, auch  betreute er die Flüchtlingsunterkünfte in BürgeI.

1973 erhielt Georg Bätz  für seine Verdienste um den Wiederaufbau      die Ehrenplakette der Stadt Offenbach und in Würdigung seiner langjährigen ehrenamtlichen Tätigkeit den Ehrenbrief des Landes Hessen.

Im Mai1984 wurde er für seine über 60jährige Mitgliedschaft in der SPD geehrt. Im November des gleichen Jahres starb er im Alter von 81 Jahren.

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