Wenn Geschichte geschrieben wird...

In Deutschland wurde nach langen Kämpfen von Feminist*innen endlich der §219a StGB, das Werbeverbot für Ärzt*innen, die Abtreibungen durchführen, gestrichen. Das ist ein erster wichtiger Schritt für die Entkriminalisierung von Abtreibungen und die Stärkung der Rechte von Menschen mit Uterus an ihrem eigenen Körper. Trotzdem ist der Kampf noch nicht zu Ende, wir von den Jusos fordern: Schwangerschaftsabbrüche müssen raus aus dem Strafgesetzbuch - die Entscheidung über den eigenen Körper darf nicht kriminalisiert werden und hat im Strafgesetzbuch nichts zu suchen! 

Gleichzeitig blicken wir mit Entsetzen auf die Entwicklungen in den USA - der oberste Gerichtshof hat einen wichtigen Präzedenzfall gekippt, der ein bundesweites Recht auf Abtreibungen garantiert hat. Viele Staaten haben die Gelegenheit genutzt, um strenge Regelungen einzuführen: In einigen Staaten dürfen Schwangerschaften nicht abgebrochen werden, obwohl das Leben der Mutter gefährdet ist oder obwohl die Schwangerschaft durch eine Vergewaltigung entstanden ist. DAS DARF NICHT SEIN! Fremdbestimmte Entscheidungen über den eigenen Körper müssen aufhören! Es geht dabei nicht um den Schutz ungeborenen Lebens, sondern um die Kontrolle von Frauen* - um die Kontrolle von Sexualität - um die Kontrolle von wichtigen Lebensentscheidungen - um die Kontrolle des eigenen Körpers. Das dürfen wir nicht so stehen lassen, deswegen verurteilen wir von den Jusos die Entscheidung aufs tiefste und solidarisieren uns mit den Bettoffenen in den USA!  Vor allem mit schwarzen Menschen mit Uterus und POC sowie sozial schwachen Familien - also diejenigen die die höchste Sterblichkeitsrate bei Schwangerschaften haben und von ungewollten Schwangerschaften am stärksten negativ betroffen sind